Rawa aus Homs (SYR)

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Sekretärin im Dekanat-Fakultät für Pharmazie

Ich komme aus der Stadt Homs im Westen Syriens, der Hauptstadt des Bundesland Homs.

Rawa lacht eigentlich immer

Homs kannst Du Dir vorstellen wie das Burgenland von Syrien. In Witzen haben wir Homser immer die Rollen der Doofen.

Ich war das jüngste Kind in der Familie, daher wollte niemand mit mir Schach spielen. Immerhin hat mir meine Tante die Regeln beigebracht. Naja, gezeigt, wie die Figuren fahren, das hat sie. So blieb Schach in Syrien für mich etwas, was die Erwachsenen spielen – und in Witzen kamen Schachspieler auch manchmal vor:

Ein Mann kommt spät nach Hause.
Seine Frau: „Wo warst Du solange?“
Mann: „Schach spielen mit einem Freund.“
Frau: „Wieso riechst Du denn nach Whisky?“
Mann: „Ich kann doch nicht nach Schach riechen.“

Erst hier in Wien habe ich so richtig angefangen Schach zu spielen. Zuerst Millionen Partien gegen den Laptop. Hahaha, nicht gegen den Laptop, am Laptop natürlich.

Dann überall in Wien, nachdem ich Chess Unlimited kennengelernt habe!
Der Sohn einer Freundin arbeitete im Café Baharat und wir sind einmal mitgegangen. Es war ein Mittwoch und daher Schachnachmittag. Du (Kineke) hast mich sofort empfangen, gesagt was Chess Unlimited macht und mir eine Visitenkarte gegeben.

Damit ging so viel los!
Neue Plätze, um hinzugehen und Schach zu spielen. Neue Freunde. Letztendlich habe ich sogar einen Job indirekt über Chess Unlimited bekommen. Eine Freundin, die ich dabei kennengelernt habe, hat mir den Kontakt verschafft.

Da Ruady aus Wien (A)

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Hansdampf in allen Gassen

Mein Vater wollte uns die Grundbegriffe des Schachs beibringen.

Lebenskünstler Ruady

Er zeichnete ein Schachbrett auf einen Karton und (er)fand die Schachfiguren dazu: Hosenknöpfe waren die Bauern, der König eine auf den Kopf gestellte Schraube, die Dame eine dickere, die Läufer kleinere. Die Türme waren aus Holzreste. Die Springer ebenso, jedoch mit vom Vatern aufgemalte Pferdeköpfe.

Er stellte die Figuren auf und erklärte, welche Aufgaben die Knöpfe, Schrauben und Holzklötzchen im Schachspiel haben. Mir rauchte der Kopf, aber meine Neugierde war geweckt.

Nach der Malerlehre in Graz machte ich mich auf den Weg, mit Schachkassette, Gesellenprüfung und weisen Spruch meines Meisters in der Tasche: „Merk dir für deine Zukunft: Blöd kannst sein, aber du musst dir zu helfen wissen.“

Nach einigen Jobs in Wien nahm ich eine Arbeit an, die es mir erlaubte, als Vertreter ganz Österreich kennenzulernen. Dann gings nach Deutschland und in die Schweiz, wo ich mich weiterhin mit Geschick, Charme und Redseligkeit durchschlug.

Wieder in Wien wurde ich Geschäftsführer bei einer Würstelstandkette. Auf meinem Schachbrett des Lebens waren das die ersten Züge einer sehr dramatischen Partie. Um dem Spiel eine neue Wendung zu geben, wechselte ich die Strategie und wurde Betreuer eines Flüchtlingsheims in Sallingberg.

Meine nächsten Züge führten mich in die Dominikanische Republik. Mit einer Audiokassette lernte ich Spanisch, mit Hilfe meiner Kontaktfreudigkeit wurde ich Reiseleiter. Nach 15 ereignisreichen Jahren kehrte ich nach Wien zurück.

Das Schachspiel half mir enorm, mich hier wieder Zuhause zu fühlen.

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„Da Ruady am Schachbrett der Zeit“:

Eine Biografie im Entstehen. Über ein Leben, das spannende, lustige, tragische und tragikomische Geschichten schreibt. Und Da Ruady schreibt diese irrwitzigen, außergewöhnlichen Memoiren auf!

» Zu den Leseproben

    Dagmar aus Linz (A)

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    Expertin für Übersetzen und Dolmetschen

    Als Obfrau von ‚Frau Schach‘ gehe ich, als begeisterte Teilnehmerin bleibe ich!

    Dagmar organisiert und hostet „Frau Schach“ seit Ende 2016

    Von Frau Schach erfuhr ich vor vielen Jahren im Newsletter Stadtspionin und wusste bei meinem ersten Besuch sofort: Das ist das Richtige für mich! Nämlich: Frauenschachabende in entspannter Kaffeehaus-Atmosphäre, ohne Mansplainer und Leistungsdruck, immer auf Augenhöhe und in schönem Ambiente. Schach ist viel zu faszinierend, um es alleine den Männern zu hinterlassen, finde ich. Unsere Mission: Frauen für Schach zu begeistern.

    Als junge Erwachsene war ich angetan von diesem intellektuell fordernden Spiel, fand aber leider keinen Zugang. Und dann kam ‚Frau Schach‘! Ende 2016 übernahm ich die Leitung von ‚Frau Schach‘ von Gründerin Karoline. Als Obfrau gehen meine Tätigkeiten weit über die Betreuung der Schachabende hinaus: Mitgliederverwaltung, Newsletter, Website, Interviews, Sonderprojekte wie Feste, Gewinnspiele, Trainings etc. All dies macht Spaß und erfordert kontinuierlichen Einsatz. Internationale Treffen sind ein besonderes Zuckerl meiner Tätigkeit. So konnte ich mich als Hobby Spielerin mit Schachgrößen wie Dana Reizniece-Ozola oder Elisabeth Pähtz austauschen!

    Jetzt, im achten Jahr, freue ich mich darauf, das Feuer an eine Nachfolgerin oder Nachfolgerinnen weiterzugeben. Die Online-Partie zwischendurch, die wöchentliche Telefon-Partie mit meinem Vater (meine Mutter ist im Fressschach unschlagbar!) und die Abende von ‚Frau Schach‘ bleiben für mich absolute Fixpunkte.

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    Mini-Doku (3:30) über „Frau Schach“ von Ruth Woodfield, Maud Beard und Matia Rentflejsz (Central European University)

    Kathi aus Wien (A)

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    Lehrling Buch- und Medienwirtschaft

    Schach ist einzigartig.

    Kathi in ihrem Element in der Hauptbücherei

    Allein schon wie die Figuren sich bewegen und was die Bauern dürfen – auch mal 2 Felder fahren oder sich ‚en passant‘ aufführen – ist faszinierend. Aber es ist noch viel mehr, es sind auch die Menschen, die vom Schach begeistert sind.

    Beim Schach sind alle Freunde, obwohl gegeneinander gespielt wird. Und alle sind einzigartig. Ich liebe es alten Leuten zuzuhören, wenn sie darüber sinnieren, wie lange sie schon spielen und was sie dabei alles erlebt haben. Oder die ganz kleinen, Mädels die erst 6 Jahre alt sind, die ganz stolz sagen: „Ich spiele schon seit einem Jahr!“.

    Eine Zeit lang habe ich fast nur mehr Schach gespielt. Ernsthaft, mehr als 8 Stunden pro Tag. Vor allem online und ‚in echt‘ mit 2 Jungs aus meiner damaligen Schule. Dann hast du immer nur Schach im Kopf! Im Unterricht ging ich gedanklich die Züge der letzten Partie durch und im Traum tauchen Schachmuster uneingeladen auf.

    Die Funke ist übergesprungen als ich bei meiner Oma in Brașov (Rumänien) zu Besuch war und 2 alte Männer im Park Schach spielen sah. Kurz darauf entdeckte ich durch die Serie Queen’s Gambit, dass man nicht alt und männlich sein muss, um Schach zu spielen.

    Außer sichtbarem Schach gibt es noch einige andere Dinge, die ich an Rumänien liebe. Ich zähl schnell noch ein paar auf, okay?

    ● Die Sprache
    ● Der Markt, wo es nach rumänischen Süßigkeiten riecht
    ● Die Bustickets, die auf beiden Seiten benutzt werden, obwohl sie hauchdünn sind
    ● Der Duft der Luft der Wohnung meiner Oma

    Mandfred aus Bruckbach (A)

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    Büroangestellter

    Sicher spiele ich Königsgambit, das wolltest Du doch lernen?

    Frohnatur Manfred

    Ich helfe Menschen immer gerne, ihr Schach zu verbessern. Egal welche Spielstärke oder Veranlagung sie für das Spiel haben. Das Allerwichtigste dabei: A Gaudi muss immer sein. Ich helfe gerne, weil Schach eine sinnvolle Beschäftigung ist. Und, weil man dabei unkompliziert neue Leute kennenlernt.

    Das Spielverständnis beginnt bei den Eröffnungen. Es ist grundlegend zu verstehen, welche Stellung bei welcher Eröffnungstheorie angestrebt wird und dass man sich ein kleines Repertoire zurecht legt. Hahaha, wie Du selbst aus bitterer Erfahrung weißt, kriegt man gleich eine auf die Nuss, wenn man dahingehend ahnungslos ist!

    Um das Spiel zu verbessern ist die Teilnahme an Turnieren sehr gut. Dort schreibst du die Partie mit und kannst die Züge mit einem stärkeren Spieler analysieren. Der Grund warum ich selbst nicht besser spiele, ist weil ich zwar schon seit 1988 Vereinssspieler bin, aber erst mit 30 Jahren das erste Turnier gespielt habe. Davor spielte ich in einem sehr kleinen Club am Land und Schachreisen waren mit zu großem (finanziellen) Aufwand verbunden.

    Heute genieße ich es, auf „Schachreise“ zu gehen. Ein Turnier in Bad Ischl oder am Faaker See mit einem Wellnessaufenthalt zu verbinden. Was ich noch gerne kombiniere, ist mein Klimaticket mit Gewinnspiel-Preisen! Du glaubst gar nicht, was ich alles schon gewonnen habe: All-in-Hotelaufenthalt, Thermenurlaub, ein Bergbahnen-Jahresticket und Karten für den Zirkus Knie. Fake-Spiele erkenne ich sofort. Wie im Schach habe ich im Gewinnspiel sehr viel Übung.