Martin aus Wien (A)

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Projektentwickler

In der Schule hat mir nichts gut gefallen und zu Hause erst recht nicht.

Martin aus Wien

Als mein Vater mit mir Schach spielte, kam es vor, dass es mich auf einmal langweilte und ich darauf hin das Brett mit zwei Händen gegriffen und umgeworfen habe.

… Ja eh, vielleicht hat es den anderen mit mir nicht gut gefallen, ich vermute ich war ein anstrengender Bursche … Einige klare Grenzen hätten mir gut getan.

Später lernte ich, eleganter auf Situationen zu reagieren.

In meinen Kinderaugen war ganz Wien nicht besonders lebenswert. Am Land gefiel es mir viel besser, bei der Oma und so.

Meine Wiener Welt änderte sich in dem Moment, in dem ich in der Schulbank einen indonesischen Buben namens Jenari als Nachbarn bekam. Es waren Indonesiens heißeste Wirtschaftswachstums Zeiten, vor allem wegen des Gas und Öl Exports, sein Vater hatte deshalb einen Job in Wien.

Jenari und ich wurden schnell Freunde. Nach der Schule habe ich jede Menge Zeit bei ihm zu Hause verbracht und unter Anderem Schach gespielt. Ich wurde wie ein eigenes Kind aufgenommen. Durch diese herzliche Gastfreundschaft war es für mich ein echtes Daheim.